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L'espérance kommuniziert anders
Was macht ein Chor im Jubiläumsjahr seines fünfzigjährigen Bestehens angesichts von Corona? L’espérance singt zuhause und kommuniziert auf andere Weise, als gewohnt. Wir stehen zusammen, auch wenn wir nicht gemeinsam singen können – so lautet die Botschaft einer gemeinsamen Foto-Aktion.
Collage: Carmen Laport
Startklar ins Jubiläumsjahr
L’espérance rüstet sich für ein großes Event: 2020 wird der Okrifteler Chor 50 Jahre alt! Die Vorbereitungen zu dem großen Ereignis laufen schon seit Monaten, jetzt geht es in die Zielgerade. Beim Chorwochenende wurden weitere neue Stücke für die Jubiläumskonzerte am 7. und 8. November in Angriff genommen. Foto: Wolfgang Geibel
Ein Sänger ohne Stimme kann nicht auftreten – singen ohne Ton, das geht gar nicht. Aber ein Chorleiter ohne Stimme, das geht! Sogar recht gut, wie Chorleiter Carsten Koch am L’espérance-Probenwochenende im Grafenschloss in Diez eindrucksvoll bewiesen hat.
Was tun, wenn dem Chef durch Heiserkeit plötzlich die Stimme versagt, der ganze Chor aber schon fast auf dem Weg in die Jugendherberge ist? Wo jeder weiß, wie wichtig das Trainingscamp vor einem großen Konzert ist und wie schwer es ist, kurzfristig einen anderen Platz für fast 50 Choristen zu finden?
Also hieß es, trotzdem zu proben und zwar mit vollem Körpereinsatz auf beiden Seiten. Mimik, Gestik und natürlich ein Klavier ersetzten die Stimme des Chorleiters. Ein Daumen und acht Finger in die Höh’ – klar, hier ging es um Takt 18. Ein kurzer Triller mit dem ganz hohen „c“ – da schaute gleich jeder nach vorn. Von den Sängerinnen und Sängern war höchste Aufmerksamkeit und äußerste Disziplin gefragt, damit nur ja keine Information verloren ging.
Volle Kirche an dem gefühlt heißesten Sonntag in diesem August – die L’espérance-Fangemeinde und viele Newcomer hatten sich für diesen Nachmittag offensichtlich nichts Besseres vorgenommen, als in der Kirche der evangelischen Matthäusgemeinde in Okriftel zu hören, was der Chor Neues zu bieten hat. Und das war, gerahmt und garniert mit bekannten Titeln aus dem reichhaltigen Repertoire der vergangenen Jahre, eine ganze Menge: Der Christina Perri-Titel A thousand years aus der Twilight-Saga, der traditionelle amerikanische Folksong Shenandoah, der Gospelsong Walking in Memphis, der dem Protagonisten Elvis Presley in Memphis von der Union Avenue bis zum Tor von Graceland folgt, Hubert von Goiserns Weit, weit weg als „fast deutsches“ Lied und What a wonderful world, erstmals von Louis Armstrong veröffentlicht.