Kino für die Ohren - Tag und Nacht
Einen schönen guten Morgen, abends um acht – kein Widerspruch, sondern Programm.
Damit begann das Jahreskonzert von L’espérance, in diesem Jahr unter dem Motto „Night and Day“. Spätestens als der Chor bei anbrechender Dämmerung und Vogelgezwitscher mit „Ose Ayo“, die afrikanische Begrüßung eines neuen Tages, in das vollbesetzte Okrifteler Vereinshaus einzog, wurde klar, dass dies ein besonderes Konzert wird.
Über ein Jahr hatten sich die Sängerinnen und Sänger unter Leitung von Carsten Koch vorbereitet, vom Motto über ein Repertoire, das möglichst alle Genres mit Madrigal, Jazz, Pop, Rap und deutsches Volkslied abdecken sollte, bis hin zu einer im wahrsten Sinne mitreißenden Chorchoreografie, Licht- und Toneffekten samt der gewohnt professionellen Begleitband.
Ebenfalls beteiligt waren Schüler der Hattersheimer Heinrich-Böll-Schule, die in einem Kunstprojekt das Plakat fürs Konzert gestalteten.
Und was brachte der neue Tag musikalisch auf die Bühne?
Zunächst natürlich das Konzertmotto, den Jazz-Klassiker „Night and Day“ von Cole Porter. Mit „Adiemus“ hob der Saal ab, beinahe genauso, wie eine bekannte US-Fluggesellschaft in ihrem Werbespot, begrüßte mit „Bonjour mon Coeur“ von Orlando Lasso noch einmal den „Mornin“ von
Al Jarreau, wechselte mit „Gib mir Sonne“ an den Strand von „Kokomo“ und verbrachte einen vom Solisten Thomas Drexler lässig interpretierten „Sunny Afternoon“ der Kinks. Bei „Tage wie diese“ durften dann auch Rammsteins „Engel“ nicht fehlen.
Nach der Pause wechselte die Optik – der Chor, eben noch fröhlich und bunt, hatte sich fein gemacht, in Schwarz mit Disco-Glitter, wie es sich für den Abend und die Nacht gehört.
Zu den Klängen von „May it be“ aus dem „Herr der Ringe“ begann die Nacht sanft, frischte aber gleich mit dem afrikanischen Traditional „Hambani Kale“ auf bis hin zum eindrucksvoll auf der Bühne mit Body-Perkussion in Szene gesetztem Gewitter von Totos „Africa“. Und dann ging
im Saale die Post ab mit „Dancin’ in the Street“, „Heartache tonight“, „Summer Nights“ mit den Solisten Silke Jung und Wolfgang Geibel,
„Night Fever“ samt mitreißender Chor-Choreografie und Disco-Flash, „A Sky full of Stars“, beleuchtet von vielen kleinen Taschenlampen und den
„Lila Wolken“, cool gerapt von Michael Dear und Yvonne Gebhardt.
Mit „Rock around the Clock“ war die Stimmung auf dem Höhepunkt, schwer fiel der Abschied mit „Good night Sweetheart“ und als der Chor sozusagen im Hinausgehen ganz a cappella das „Ade zur guten Nacht“ zum Abschied sang.
Herzlichen Dank an Lutz Klemmer für die schönen Aufnahmen des Konzertes.