Heißer Tag und coole Songs
Volle Kirche an dem gefühlt heißesten Sonntag in diesem August – die L’espérance-Fangemeinde und viele Newcomer hatten sich für diesen Nachmittag offensichtlich nichts Besseres vorgenommen, als in der Kirche der evangelischen Matthäusgemeinde in Okriftel zu hören, was der Chor Neues zu bieten hat. Und das war, gerahmt und garniert mit bekannten Titeln aus dem reichhaltigen Repertoire der vergangenen Jahre, eine ganze Menge: Der Christina Perri-Titel A thousand years aus der Twilight-Saga, der traditionelle amerikanische Folksong Shenandoah, der Gospelsong Walking in Memphis, der dem Protagonisten Elvis Presley in Memphis von der Union Avenue bis zum Tor von Graceland folgt, Hubert von Goiserns Weit, weit weg als „fast deutsches“ Lied und What a wonderful world, erstmals von Louis Armstrong veröffentlicht.
Mitreißende Höhepunkte waren der Bluessong Route 66, bekannt geworden durch Nat King Cole, und der Film-Titel Jai Ho aus Slumdog Millionaire, nicht zuletzt durch die einfallsreiche Chor-Choreografie, die den Chor erst recht ins Schwitzen brachte. Besonders emotional wurde es mit dreien der Five Hebrew Lovesongs, die Eric Withacre für seine geliebte Frau und Sopranistin Hila Pitman geschrieben hat. Mit stürmischem Applaus honorierte das begeisterte Publikum die gelungene Darbietung und vielleicht auch, dass hebräisch als neue Sprache in das Repertoire von L’espérance eingezogen ist, wer weiß? Den krönenden Abschluss, mit a cappella-Gesang mitten im Publikum, bot Sally Gardens, das auf einem Gedicht des irischen Dichters Wiliiam Butler Yeats basiert.
Der gesamte Chor, samt Solisten und Rhythmusgruppe aus den eigenen Reihen und Chorleiter Carsten Koch, der bei zwei Titeln selbst zu Gitarre griff, haben sich riesig über den minutenlangen Applaus gefreut und die wohlverdiente Abkühlung danach.
Getreu dem Motto „nach dem Konzert ist vor dem Konzert“ ist L’espérance schon bald wieder zu hören und zu sehen: Beim Benefiz-Konzert für den Hospiz-Verein Lebensbrücke am 5. November in Flörsheim. Sicher gibt es dann wieder neue Stücke in Vorbereitung auf das nächste große Themenkonzert im kommenden Jahr. Und wer bei den neuen Titeln in Okriftel gut aufgepasst hat, kann vielleicht schon erahnen, wohin die Reise geht.